Der Kindergarten

1. Wir stellen uns vor

1.1 Geschichte

Im Mai 1945 wurde der schon seit den 1920er Jahren existierende Landkindergarten von der britischen Militärregierung in die Hände der evangelisch – lutherischen Landeskirche Hannovers übergeben. Der ursprünglich für Kinder von Landwirten oder landwirtschaftlichen Arbeitern genutzte Kindergarten konnte nun auch von Kindern besucht werden, deren Eltern anderen Berufen nachgingen. Später kamen dann auch Kinder aus Klein Lobke hinzu, deren eigene Kinderbetreuung mangels Räumlichkeiten eingestellt wurde.  Anfangs nur in den Monaten April bis Oktober genutzt, wurde der Kindergarten in den 1960er Jahren auf Betreiben der Eltern ganzjährig betrieben. Seit 2012 wurden die Öffnungszeiten und das Angebot dem Betreuungsbedarf der Eltern angepasst und ständig erweitert.

1.2 Trägerschaft und Mitarbeiterinnen

Seit 2012 ist der Evangelische Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt Träger der Einrichtung, für die religionspädagogische Betreuung ist die Kirchengemeinde 12-Apostel Sarstedt-Land zuständig. Den Kindergarten besuchen jetzt 20 Kinder im Alter von 18 Monaten bis zum Schuleintritt in einer altersgemischten Gruppe während der Öffnungszeiten von 7:30 -15:00 Uhr.
In unserem Kindergarten arbeiten zwei Erzieherinnen und eine Sozialassistentin mit unterschiedlichen Arbeitszeiten. Die Sozialassistentin ist unsere hauseigene Springkraft, die bei Krankheit oder Urlaub vertritt. Eine Reinigungskraft sorgt für einen sauberen Kindergarten und vertritt auch in der Küche. Darüber hinaus ist ein Hausmeister für die Pflege des Außengeländes zuständig.

2. Kindergartenräume

2.1 Lage und Außengelände des Kindergartens

Unser Kindergarten liegt im Ortskern des Dorfes Groß Lobke. Kinder aus der politischen Gemeinde Algermissen können unseren Kindergarten besuchen. Außerdem gibt es diese Möglichkeit auch für Kinder aus dem nahe gelegenen Dorf Klein Lobke nach Rücksprache mit der Stadt Sehnde. Der Kindergarten ist ein altes Fachwerkhaus in unmittelbarer Nähe zur Kirche,
umgeben von einem ehemaligen Obstgarten, der den Kindergartenkindern als Außengelände dient. Der alte Baumbestand spendet den Kindern im Sommer natürlichen Schatten.

Wir sind ein Landkindergarten, der sich vom Rhythmus und Lehrplan der Natur leiten lässt. Somit spiegelt sich auch landwirtschaftliches Leben in unserer Arbeit und in der Gestaltung des Außengeländes wider. Er ist wegen seiner naturnahen Gestaltung für Kinder jeden Alters interessant.

2.2 Räumlichkeiten im Kindergarten

Im Haus gibt es einen Multifunktionsraum und zwei Gruppenräume, die von den Kindern nach Bedarf genutzt werden können. Im Freispiel haben die Kinder die Möglichkeit, ihren Interessen spielerisch nachzugehen. Es gibt Platz für Rollenspiele oder Bauvorhaben, zum Kuscheln, Lesen und Basteln. Die in einem Raum extra angelegte Spielecke ist für die Jüngsten ausgestattet und bietet ihnen die Möglichkeit, sich jederzeit zurückzuziehen. Unser Multifunktionsraum wird für Kleingruppenarbeit, z.B. Rückzugsspielraum für Kleingruppen von 2-3 Kindern, als Matschraum oder wegen der Sprossenwand und den Bewegungsbausteinen als Toberaum genutzt. Nach dem Mittagessen dient er als Ruheraum für unsere Jüngsten. In der Küche kann auch gemeinsam gekocht und gebacken werden. Der Waschraum wurde mit einer speziell angefertigten Wickeleinrichtung ausgestattet. Außerdem gibt es neben den üblichen Kindertoiletten noch eine „Zwergentoilette“ für die jüngsten Kinder. Zusätzlich steht den Kindern noch die Turnhalle des örtlichen Sportvereins bei Bedarf zur Verfügung.

3. Ziele der pädagogischen Arbeit – kurzgefasst

Das pädagogische Konzept begründet sich zum einen aus der Trägerschaft der evangelischen  Kirche und zum anderen aus der Lage der Kindertagesstätte im Dorf. Das Angebot des Kindergartens orientiert sich an einem vom christlichen Glauben geprägtem Verständnis von Mensch und Welt und sieht das Kind als Mittelpunkt des täglichen Handelns.
Die Veränderungen der Gesellschaft lassen den Kindern immer weniger Raum und Zeit, sich durch ursprüngliche und sinnliche Erfahrungen den eigenen Lebensraum zu erschließen. Eine durch Technik und Medien geprägte Welt fordert immer mehr Leistung von immer jüngeren Kindern und bietet kaum Möglichkeit, sich diesen Anforderungen kindgemäß zu stellen.
Viele Kinder leben auf „Lebensinseln“ (z.B. Vororte der Städte) und werden von dort zu anderen Inseln, wie Schule, Verein, angelegte Spielplätze etc. bewegt. Freies Spiel und Lernen in natürlicher Umgebung mit einem größeren Aktionsradius ist kaum noch möglich.

Folgende Schwerpunkte setzen wir in unserer Arbeit:

Spiel – Grundlage für das kindliche Lernen

Um zu lernen, müssen Kinder spielen. Das Spiel vermittelt kulturelle Werte und Lebensformen der jeweiligen Gesellschaft. Außerdem erproben Mädchen und Jungen im Spiel die Handlungsweisen der sie umgebenden Erwachsenen.
Kinder nutzen Beobachtung und Nachahmung, um Kontakt aufzunehmen und sich mitzuteilen. Spiele sind tätige Auseinandersetzung des Kindes mit seiner äußeren und inneren Umgebung und ein Begreifen von Zusammenhängen mit allen Sinnen. Im gemeinsamen Spiel wird verantwortungsbewusster Umgang untereinander eingeübt und hilft neuen Kindern, sich in die Gruppe einzufinden. Eigeninitiative der Kinder im Spiel, im täglichen Miteinander und in der Gestaltung des Kindergartenalltags wird ermutigt und unterstützt.

Leben – miteinander

Unsere Kindertagesstätte bietet den Kindern der verschiedenen Altersgruppen die Möglichkeit, miteinander zu spielen und voneinander zu lernen. Die Kinder gestalten den Tagesinhalt aktiv mit und übernehmen dadurch Verantwortung für die Gruppe. Unsere Arbeit im Kindergarten orientiert sich am Leben einer Familie mit mehreren Generationen: Großeltern, Eltern und Kindern. Dies erfordert ein akzeptierendes und integrierendes Umgehen miteinander. Kinder sollen bei uns lernen, den anderen in seiner Andersartigkeit anzunehmen. Durch das so gewonnene Vertrauen in der Gruppe können sie angstfrei kreativ spielen.

Naturerlebnis – unverzichtbar

Wir arbeiten nach dem naturpädagogischen Konzept, das Joseph Cornell in den frühen 1980er Jahren entwickelte. Die Möglichkeit, entspannt und ohne Zeitdruck Natur zu erkunden und zu erfahren, bietet die ländliche Umgebung, in der der Kindergarten liegt. Das bewusst naturnah gestaltete Außengelände unterstützt die Arbeit durch Themenangebote wie Fledermausbeobachtung und Bau von Winterquartieren, Vogelbeobachtungen im Frühjahr durch zahlreiche Nistkästen und alten Baumbestand, überdachte und gezielte Winterfütterung von Vögeln, Insektenbeobachtungen und vieles mehr. Dabei wird den Kindern Zeit gelassen, all dies ihrem Entwicklungsstand gemäß zu erforschen.

Sprache – ganz natürlich

Sprache ist Kommunikation, ist der Ausdruck von Denken, sozialem Miteinander und von Kultur. Im Alltag findet eine selbstverständliche alltagsorientierte Sprachförderung statt, im Gespräch, im Spiel und bei verschiedenen Angeboten. Es werden Sprachanlässe geschaffen, in der die Kinder agieren und nicht nur reagieren können. Wir achten auf eine bewusste und sprachanregende Spielumgebung, in der der kindliche Sprachaustausch möglich ist.

Bewegung – ein Grundbedürfnis

Kinder sind von Natur aus bewegungsfreudig. Aus diesem Grund unterstützen wir diese natürliche Bewegungsfreude, indem die Kinder jeden Tag, egal welches Wetter herrscht, ihrer Fantasie und ihren persönlichen Möglichkeiten entsprechend draußen toben und spielen können. Das unterschiedliche Wetter ist besonders reizvoll, die unterschiedlichen Bedürfnisse und Interessen der Kinder ermöglichen selbständige Aktivitäten für Erfahrungsspiele, Experimentier- und Entdeckungsmöglichkeiten.

Und jetzt? – Situationsorientierter Ansatz

Selbstbestimmte und selbstverantwortlich handelnde Menschen lernen am besten, wenn sie ihre Fähigkeiten und Kenntnisse nach Motivation und Befähigung vertiefen. Stimmen sie ihre Kompetenzen dann mit den Interessen der anderen Menschen ab, so kann das dem allgemeinen Miteinander nur nutzen. Die situationsorientierte Arbeit ermöglicht den Kindern ihre eigenen Erfahrungen mit uns zu vertiefen, Lernschritte selbst zu bestimmen und den Kindergartenalltag durch eigene Initiativen mit zu gestalten.

Glauben – auch wichtig für Kinder

Der Kindergarten wird von der Kirchengemeinde als unverzichtbarer Teil des kirchengemeindlichen Lebens empfunden. Gleichermaßen hält der Kindergarten hinsichtlich seines religionspädagogischen Auftrags die Verbindung zur Kirchengemeinde und die Integration in das Leben der Kirchengemeinde für unerlässlich. Religionspädagogische Inhalte bestimmen selbstverständlich unseren Alltag und sie gestalten den Jahresablauf der Kinder mit. Es gibt thematische Angebote in Zusammenarbeit mit den Pastoren/Pastorinnen der Gemeinde, um christliche Feste oder Inhalte zu erklären und zu feiern. Miteinander achtsam umgehen, verantwortungsbewusst mit der Natur im Einklang leben und erfahren, wie wir einander vertrauen und Hoffnung geben können: so wird Kindern ein für sie verständliches Gottesbild vermittelt.

 

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